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Der HDE (Handelsverband Deutschland) sieht die am Dienstag angekündigten weiteren Untersuchungen der EU-Kommission zu Interbankenentgelten von MasterCard sehr positiv. „Handel und Verbraucher haben schon viel zu lange unter den wettbewerbsbehindernden Praktiken der Kreditkartenanbieter gelitten. Nach wie vor sind die Gebühren, die der Handel für die Nutzung der Karten zahlen muss viel zu hoch“, so der HDE-Zahlungsexperte Ulrich Binnebößel.
Der Handel zahlt in Deutschland jährlich über 250 Millionen Euro alleine an Entgelten, oben drauf kommen Terminal- und Abwicklungsgebühren.

Die EU-Kommission weitet das bisherige Verfahren, das im Mai 2012 vom europäischen Gerichtshof bereits bestätigt wurde, jetzt auf bislang nicht betrachtete Details aus. Damals hatte das Gericht bereits festgestellt, dass grenzüberschreitende Interbankenentgelte gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen. Neu ist eine Betrachtung der grenzüberschreitenden Kreditkartenabwicklung und der sogenannten „honour all cards-Regel“. Binnebößel: „Händler dürfen in der Regel keine ausländischen Vertragspartner mit ihrer Kreditkartenabwicklung in Deutschland beauftragen, die möglicherweise günstigere Akzeptanzverträge anbieten könnten. Ebenso muss ein Händler alle Karten eines Anbieters akzeptieren, kann also nicht beispielsweise die teuren Business-Karten ausschließen. Hier brauchen wir mehr Flexibilität.“

Der HDE hofft, dass nach diesem Schritt der EU-Kommission nun auch das deutsche Bundeskartellamt aktiv wird und den Geschäftspraktiken der Kreditkartenanbieter Einhalt gebietet. Eine entsprechende Beschwerde des HDE liegt dort seit einigen Jahren vor. „Unabhängig von Untersuchungen der Wettbewerbsaufsicht befürworten wir eine strikte Regulierung der Interbankenentgelte. Eine entsprechende EU-Verordnung unterstützen wir daher grundsätzlich. Dabei muss aber sichergestellt sein, dass die Kreditkartenanbieter dem Handel die Gebühren dann nicht doch auf Umwegen wieder aufbürden.“

Quelle: Handelsverband Deutschland